Das Gebäude Paradeplatz 5 wurde als Teil eines Blockrands, der sogenannten Tiefenhöfe, 1856 von einem Baukonsortium um den bedeutenden Architekten Gustav Albert Wegmann errichtet. Als erstes Geschäftshaus am Platz markierte es den Startschuss für die Entwicklung Zürichs als Wirtschaftsmetropole. Auch architektonisch war es Vorreiter: In seiner bauplastischen Reduziertheit und Auflösung des Erdgeschosses im Sinne einer neuen Verkaufsideologie – dem Präsentieren von Waren über die Fassade.
Die Gebäudehülle war in gutem Zustand, aber mehrere massive bauliche Eingriffe in Tragstruktur und Innenausstattung hatten die Substanz verunklärt und liessen das Objekt beliebig erscheinen. Um der ursprünglichen Intention wieder gerecht zu werden, bezog sich die Instandsetzung daher hauptsächlich auf den Innenraum. Die architektonische Aufgabe stellte sich in einer Purifizierung auf die ursprüngliche Klarheit der Architektursprache. So wurde die Identität gestärkt und die Liegenschaft erhielt ihr charaktervolles, authentisches Auftreten zurück.