Die Pestalozzi Anwaltskanzlei wird ab Herbst 2022 in den ehemaligen Hauptsitz der Alusuisse an der Feldeggstrasse 4 einziehen. Das denkmalgeschützte Bürogebäude wurde seinerzeit vom Architekten Hans Hoffmann in den 1950er Jahren geplant und realisiert. Für den Mieterausbau wurden wir zum Planerwahlverfahren eingeladen.
Das viergeschossige Bürogebäude mit seiner klar strukturierten Aluminiumfassade besitzt im Innern einen sehr stringenten Innenhof, mit einer zentralen Wendeltreppe und geschlossenen, umlaufenden Brüstungen. Sämtliche Büroräume sind nach aussen orientiert und haben ausser den Zugängen keinen Bezug zum Innenhof. Im obersten Geschoss befinden sich Aufenthaltsbereiche sowie die atemberaubende Dachterrasse mit bester Sicht auf die Stadt und den See.
Unsere wesentliche Projektidee hat sich auf den Empfang und den Innenhof fokussiert. Den Spielraum für tiefgreifende, räumliche und strukturelle Eingriffe erachten wir als nicht realistisch und für das geschützte Gebäude als nicht nachhaltig.
Den neuen Empfang mit seiner grosszügigen Theke aus Aluminium und Leder schlagen wir im Erdgeschoss in unmittelbarer Nähe des geschützten Brunnens vor. Dank dem Zurückversetzen der Korridorabschlusswand gegen Süden entsteht der notwendige Raum und die Klienten und Gäste sind im direkten Blickfeld des Empfangpersonals. Der ehemalige seeseitige Meetingraum mit der vorgelagerten Terrasse über dem umlaufenden Wasserspiel anerbietet sich als Lobbyraum für die Kundschaft. Die geforderten Erfrischungsräume sind diskret neben dem Windfang beim Haupteingang angeordnet, mit der entsprechenden Grosszügigkeit.
Zentrales Anliegen ist das Bespielen des Innenhofes, um so bei verschiedenen Situationen und Anlässen die Raumstimmung anpassen zu können. Dabei nutzen wir die umlaufenden Brüstungen, welche wir mittels Projektion mit differenzierten Bildern und Motiven jederzeit bespielen können. Alternativ wären auch textile Wandbehänge möglich. Damit erfährt der Innenraum Stimmungen und Lichtverhältnisse, abgestimmt auf das Tagesprogramm der Kanzlei. Ob Empfang, Fest oder Arbeitsalltag, der Begegnungsort strahlt seine Kraft aus. Dabei bleiben die Eingriffe so minimal wie möglich. Das geforderte Raumprogramm der einzelnen Anwaltsbüros wird in der dafür ursprünglich vorgesehenen Büroraumschicht untergebracht, abgestimmt auf das vorgegebene Fensterraster.
Untermauert wurde unsere Projektpräsentation vor Ort mit der von uns organisierten Live-Performance mit zwei professionellen Ballettkünstlern und einem Violisten, welche den tollen Innenhof während einiger Minuten für sich in Anspruch nahmen. So verwandelte sich der strenge Raum in eine Bühne unserer Sinne.