Über einen Zeitraum von acht Jahren sanierten SPPA Architekten den Neu Seidenhof an der Gerbergasse 5. Das 1904 von Pfleghard und Häfeli als Wohn- und Geschäftshaus erbaute Gebäude ist im kommunalen Inventar schützenswerter Bauten eingetragen.
Bei der Sanierung mussten sowohl die Vorgaben der Denkmalpflege als auch die aktuellen Anforderungen der Immobilienbranche an Geschäftsbauten berücksichtigt werden. Die teilweise langfristigen Mietverträge liefen jedoch den umfassenden Sanierungsmassnahmen entgegen und es musste sichergestellt werden, dass das Gebäude während der gesamten Umbauzeit partiell weiter genutzt werden konnte. Für die Planung kam dem „Bauen unter Betrieb“ deshalb eine wichtige Bedeutung zu.
Speziell an diesem Auftrag war die Ausführung der Sanierungsarbeiten in drei voneinander unabhängigen Projekten. Die dem ursprünglichen Auftrag folgenden Etappen waren nicht von Anfang an geplant. Sie entstanden aus neuen Bedürfnissen bzw. Notwendigkeiten erst im Lauf der Zeit. Während der verschiedenen Umbauten haben sich auch behördliche Anforderungen verändert. So musste beispielsweise im Bereich der Altlastsanierung und in denkmalpflegerischen Aspekten während der verschiedenen Etappen auf Änderungen reagiert werden. Es war uns ein Anliegen, trotz der zeitlichen Distanz der einzelnen Etappen einen schlüssigen Gesamtzustand zu erreichen. Gut illustriert dies die strassenseitige Fassadenabwicklung: Die bauzeitliche Darstellung wurde adaptiert und für jede Etappe wieder aktualisiert.