Erneuert sich die Stadt, entstehen Stilbrüche und Friktionen. Verantwortungsvolle Architektur findet dafür klare Konzepte mit einer persönlichen Handschrift.
Herrschaftliche Grossbauten prägen das Quartier. Die neue Regionaldirektion erhebt nicht den Anspruch, majestätisch zu wirken wie seine Nachbarn und sich gefällig einzuordnen. Vielmehr betont sie die Bruchstelle im alten Gefüge und lässt damit die verbleibenden Altbauten als Einheit erscheinen.
Nicht die Opulenz der Gebäude entspricht sich, sondern die Stärke der ihnen zugrunde liegenden Konzepte. Die gestalterischen Massnahmen sind auf wenige Schwerpunkte reduziert und auf formale Stilelemente wird konsequent verzichtet. Die Formulierung des Gebäudesockels übersetzt ein klassisches Thema in die reduzierte Sprache des Neubaus. Trotz der Mischnutzung aus Büro, öffentlicher Dienstleistung und Wohnen ist die Fassade einheitlich gestaltet, ohne Einbussen in den Raumqualitäten zu bewirken. Feine Anpassungen in der Verglasung gliedern dabei das Gebäude in Obergeschosse und Attika.
Auch die Zugänge orientieren sich an den umliegenden Bauten. Sie gewähren durch Einzüge und Durchbrüche Zutritt ins Gebäude und in die Tiefe der Parzelle.
Die Eingangshalle verdeutlicht für alle Besucher das Entwurfskonzept: Die Einbettung in den Hang wird hier genauso spürbar wie die puristische Material- und Formensprache und die mehrschichtigen Raumfolgen. Das Gebäude erscheint als einheitlicher Körper, der sich auf das Wesentliche konzentriert.