Haltung
Die prägnante Schulanlage aus den 50er Jahren dient als Ausgangspunkt für die konzeptionellen, architektonischen und konstruktiven Eingriffe. Zurückhaltung, Bescheidenheit, angemessener Einsatz der Mittel, einfache Lösungen gepaart mit einer sehr hohen Präzision in Typologie und räumlicher Differenzierung prägen den Charakter der Anlage. Die neuen Gebäude, wie auch die Umgebungsgestaltung, werden aus dem Bestand heraus entwickelt und bleiben trotzdem eigenständig. Es entsteht ein neues Ganzes.
Situation, Erschliessung
Durch die vorgeschlagene Setzung des Volumens entsteht an der Birkenstrasse ein neuer Auftakt zur Schulanlage. Der neue Zugang ist deutlich ausformuliert bleibt aber untergeordnet, so dass der bestehende Haupteingang als solcher weiterhin ablesbar bleibt. Der Eingang des neuen Schulgebäudes unterstützt die bestehende Achse der Haupterschliessung. An ihr sind alle Zugänge zu den Schulräumen gedeckt angeordnet. Das ungerichtete Volumen des Neubaus, mit fast quadratischem Grundriss, bleibt formal eigenständig. Dadurch bleibt die ausladende, starke Form der bestehenden Anlage gut ablesbar.
Ergänzungsbau
Der Ergänzungsbau folgt einer einfachen Typologie. Um eine gut belichtete Halle sind alle Schulräume und die Erschliessung organisiert. Diese kann auch für den Schulbetrieb genutzt werden und ermöglicht Sichtkontakte über alle Geschosse. Eine Betonskelettstruktur mit Flachdecken, Unterzügen und Stützen nimmt diese Typologie auf und ermöglicht eine sehr flexible Unterteilung des Grundrisses. Sämtliche Innenwände sind nicht tragend ausgebildet. Zur Aussteifung dient der Treppenkern mit Liftschacht. Die Fassade ist ebenfalls nicht tragend ausgebildet. Ein Raster aus Betonelementen bildet die Grundstruktur und nimmt thematisch die Rasterfassade von Trakt A und B auf. Die Grundstruktur wird mit Elementen aus Holz ausgefacht. Diese können geschlossen oder mit Fenster ausgebildet werden.
Anbauten Trakt A und B
Die Anbauten wurden so konzipiert, dass die Grundstruktur von Trakt A und B sowie der Charakter des Aussenraumes erhalten bleiben. Der radiale Grundrissaufbau der Anbauten macht diese eigenständig. Ebenso die Orientierung der Gruppenräume parallel zu den Hauptgebäuden. Durch die Eigenständigkeit der Anbauten bleibt die Grundrisstypologie der Bestandesbauten deutlich ablesbar. Ebenso bleibt der Charakter der Fassaden auf den Aussenraum mit Rasterfassade Trakt B und Lochfassade Trakt A erhalten. Durch die leicht konkave Form der Anbauten wird dessen Präsenz im Aussenraum reduziert. Die Einheit von Treppe und Korridor ist ein prägendes, typologisches und architektonisches Element im Bestand. Der Rhythmus der Öffnungen im Korridor wird erhalten und damit auch der sachliche Raumcharakter. Der Korridor bleibt als starkes Element ablesbar.