Nichts verändert heute Agglomerationen so sehr wie die fortschreitende Umnutzung von Industrieflächen zu Wohn- und Gewerberäumen. Mitten im beschaulichen Herisau wurde 2010 das 11’800m² grosse, ehemalige Produktionsgelände der Metrohm AG für neue Nutzungen frei. Umnutzung, Neubau und Sanierung kombiniert, erlaubten es, das Areal neu zu lesen und zu einem heterogenen, stimmigen Ganzen zu fügen.
Das Ensemble wurde durch drei neue Punktbauten ergänzt und bildet ein loses Konglomerat, das durch eine verwandte Materialisierung und Detailsprache zusammengebunden wird. Der Aussenraum wurde mit einer Vielzahl privater und öffentlicher Aufenthaltsbereiche neu bespielt und erschlossen.
Addition wurde zum prägenden Element des Gesamtkonzeptes. Gleichzeitig wurde die Detailvielfalt reduziert und damit die heterogene Bebauung zu einem zusammenhängenden Ganzen gefügt. Klinker, Beton und Glasbausteine dominieren das Bild und lassen der industriellen Vergangenheit innen und aussen eine zentrale Rolle im Erscheinungsbild.
Bestehende Industrieräume wurden umgenutzt und mit neuen Bauten ergänzt. Bereinigende Eingriffe klärten die Volumen. Um den Ausdruck zu stärken und die Nutzbarkeit zu erhöhen, wurden Gebäudekanten abgeschliffen und ein Lichthof in den Kopfbau geschlagen.
Der respektvolle Umgang mit der bestehenden Baumasse hat ein Resultat ermöglicht, das dem geschichtlichen Hintergrund Rechnung trägt und in dessen Interpretation einen neuen Charakter definiert.